GIP Volgograd

Aktuell: Die GIP wurde als offizielles Projekt im Rahmen des Deutsch-Russischen Jahres der Hochschulkooperation und Wissenschaft aufgenommen. Mehr...

Seit 2013 besteht eine vom DAAD geförderte Germanistische Institutspartnerschaft zwischen der Staatlichen Universität Volgograd (VolSU) und dem Arbeitsbereich Interkulturelle Germanistik. Die Förderung wurde bis 2022 verlängert und umfasst pro Jahr ca. 35.000 Euro.

Ziel der Partnerschaft ist es, neue Formen der Lehre und Didaktik gemeinsam zu entwickeln und den wissenschaftlichen Nachwuchs zu fördern. Dies geschieht durch regelmäßige gegenseitige Lehr- und Forschungsaufenthalte.

So haben Prof. Vera Mityagina und Dr. Elina Novikova im August 2013 an der EST-Tagung teilgenommen, die Dozentinnen Dr. Larissa Rebrina, Dr. Tatjana Machortova und Dr. Olga Korobova stellten im Rahmen des Projekts Germersheimer Übersetzerlexikon deutsche Übersetzer in Russland vor, und die Doktoranden Anna Poddubnova und Evgenij Ashnin nutzten ihren Aufenthalt um die deutsche Wissenschaftskultur u.a. im Internationalen Doktorandenkolloquium kennenzulernen. Weitere Austauschdozierende waren Dr. Natalia Egorchenkova, Dr. Alexandr Shovgenin und Dr. Evgenija Shovgenina. Im Rahmen ihres Promotionsvorhaben hielten sich llja Smirnov, Irina Velibekova, Ekaterina Nesmachnova, Aleksandr Besedin, Ksenija Kulakova, Ekaterina Bass und zu einem Forschungsaufenthalt in Germersheim auf.

Seit WS 2013/14 absolvieren jeweils zwei Volgograder Studierende ein Auslandssemester am Fachbereich. Seit 2015 nehmen im Rahmen der GIP Studierende an der Internationalen Sommerschule teil. Marina Svinkina, bereits 2013/14 als MA-Studentin Semesterstudentin aus Volgograd in Germersheim, kehrt im Herbst 2015 als Doktorandin zu einem Forschungsaufenthalt zurück. Seit März 2019 ist sie Leiterin des International Office.

Als erste Tutorin absolvierte M.A. Hanne Wiesner im Jahr 2014 einen dreimonatigen Aufenthalt an der VolSU. Im Herbst 2015 wird Romina Heim als Tutorin nach Volgograd reisen. Es folgten die Tutorinnen Verena Armbrust (2016), Annemarie Klinger und Jana Heiß (2017), Melis Sari und Katharina Lautermilch (2018), Anastasia Gaidamak und Lidia Ledovskich (2019). Frau Wiesner, Heim, Klinger und Heiß waren anschließend für den DAAD im Ausland, Frau Wiesner arbeitet seit 2017 am Arbeitsbereich Russisch.

Im Herbst 2015 nahmen Prof. Mitjagina und Dr. Elina Novikova an der Germersheimer Internationalen Fachtagung „Translationslehre und Bologna-Prozess: Unterwegs zwischen Einheit und Vielfalt“ teil. Der Vortrag wurde 2017 im Tagungsband eröffentlicht.

In Volgograd haben bisher folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Lehrveranstaltungen angeboten: Prof. Dr. Andreas Kelletat, Dr. Annett Jubara, Dr. Stephan Walter, Natalia Stepanchenko, Zahra Samareh, Dr. Hans-Joachim Bopst, Jacques Aubron, Andreas Bünger, Jacqueline Dagdagan, Dr. Alexey Tashinskiy, Theresa Heyer und Hanne Wiesner. Seit 2017 hält im Rahmen der GIP Prof. Ewald Reuter von der finnischen Wirtschaftsuniversität Tampere regelmäßig Blockseminare. Im Herbst 2020 werden u. a. Dr. Irina Pohlan (wissenschaftliches Schreiben), Daniel Zielinski (Digitalisierung im Translationsprozess) Blockunterricht in der südrussischen Stadt abhalten.

Im September 2019 beteiligten sich Prof. Mityagina und Prof. Rebrina an der Germersheimer GIG-Tagung.

Im Herbst 2019 leitete Dr. Elina Novikova für den fächerübergreifenden Schwerpunkt Tourismus ein Blockseminar zum Thema „Tourismus – Diskurs – Translation“. Damit wurde erstmals eine vollwertige Lehrveranstaltung einschließlich Modulprüfung von einer GIP-Kollegin durchgeführt.

Seit 2018 besteht auf Universitätsebene ein allgemeines Kooperationsabkommen, das von den Präsidenten beider Hochschulen unterzeichnet wurde.

Im September 2018 wurde dem ersten Leiter der GIP, Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas F. Kelletat die Ehrendoktorwürde der Universität Volgograd verliehen. Zur Dankesrede...

 

Seit der Pandemie ist die Mobilität zwar stark eingeschränkt. Dafür konnten neue digitale Formate getestet werden, die auch langfristig einen Austausch ermöglichen. Bereits im Herbst 2020 fanden ein gemeinsamer Online-Fachübersetzungskurs für Wolgograder und Moskauer Studierende unserer beiden Partnerhochschulen statt. Am Hieronymustag 2021 organisierten wir in Wolgograd eine Infoveranstaltung in russischer Sprache für alle Wolgograder Studierenden. So konnten auch neue Zielgruppen erschlossen werden: Die Germanistik in Wolgograd wurde attraktiver gemacht, der FTSK verspricht sich davon neue MA-Studierende.

Trotz Pandemie konnten im WS jeweils 2 Studentinnen aus Wolgograd in Germersheim studieren. Kirill Miljutin fuhr als Tutor 2021 nach Wolgograd, Natalia Stepanchenko als Dozentin.

Im Mai 2022 plant der Präsident der JGU, Prof. Georg Krausch, eine Reise an die Wolga, um dort das Deutsch-Russische Wissenschaftszentrum zu eröffnen, das die Partnerschaft auch nach Auslaufen der GIP-Förderung verstetigen soll.

Aktuelles Projekt

Für die nächsten Jahre haben wir uns vorgenommen, neben den sehr gut funktionierenden Mobilitätsprogrammen deutsche translations­wissenschaftliche Grundlagen­texte in Russische zu arbeiten. Der Mehrwert soll darin liegen, dass die russische und die deutsche Fachcommunity – jenseits der GIP – Zugang zu Texten erhält, die in der jeweiligen Kultur aufgrund der sprachlichen Barriere nicht direkt rezipiert werden können. Dazu ist für das Frühjahr 2020 ein Arbeitstreffen in Germersheim und eine Publikation für 2021-22 geplant.

Abgeschlossene Projekte

Von 2016-2018 wurde ein gemeinsames Übersetzungslehrwerk zum Thema Tourismus erstellt und mit Kollegen und Studierenden beider Hochschulen erprobt. Statt des traditionellen, linguistisch orientierten und äquivalenzbasierten Ansatzes werden darin grund­sätzliche translatorische Strategien und Kompetenzen vermittelt und trainiert. Die authentischen Texte repräsentieren unterschiedliche Textsorten und sind in reale Überset­zungs­situationen eingebettet. Das Lehrwerk enthält zahlreiche Aufgaben zu Recherche und Qualitätskontrolle und kann in ganz Russland in den Studiengängen Linguistik und Tourismus eingesetzt werden. Im Mai 2019 wurde es auf der 23. DAAD-Germanistik­konferenz in Rostov am Don von Prof. Mityagina, Dr. Novikova und Dr. Walter vorgestellt.

Mitjagina, Vera; Jubara, Annett; Novožilova, Anna; Walter, Stephan; Novikova, Elina; Stepanchenko, Natalia; Machortova, Tat`jana: Übersetzen im Bereich Reisen und Tourismus (Deutsch-Russisch).
Moskau. R.Valent 2018
http://www.rvalent.ru/turist_texts_nem.htm

 

Fotos vom Workshop

 

Im Dezember 2014, am Vorabend des 70. Jahrestages des Endes des 2. Weltkrieges, wurde ein zweisprachiger moderner Reiseführer über Volgograd herausgegeben. Bei diesem Projekt waren zahlreiche Studierende und Lehrende in Wolgograd und in Germersheim beteiligt, die dabei nicht nur über das Handwerk des professionellen Übersetzens sehr viel gelernt haben, sondern auch über die Schwierigkeiten, der jeweils anderen Seite (und den jeweils anderen Adressaten des Buches) ihre jeweilige Sicht zu vermitteln. Es ging in diesem Sinne nicht um ein pädagogisches, philologisches Übersetzen, sondern um ein interkulturelles. Die Qualität der Übersetzung (und das war die große Entdeckung für beide Seiten) liegt hier nicht im Grad der Übereinstimmung zwischen russischem und deutschem Text, sondern im Grad der Differenzierung.

Projekt, Texte und Redaktion: Dr. Hans-Joachim Bopst, M.A. Hanne Wiesner, Dr. Tatjana Machortova, Dr. Elina Novikova, Dr. Anna Novoshilova, Prof. Dr. Vera Mitjagina, Dr. Stephan Walter; Übersetzung: 18 Studierende des Instituts für interkulturelle Kommunikation der VolSU. 2015 erschien die 2. Ausgabe des Stadtführers in Deutschland (Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Dr. Hans-Joachim Bopst).

Vera Mityagina und Stephan Walter überreichen dem Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Moskau, Herrn Rüdiger Freiherr von Fritsch, im Mai 2015 ein Exemplar des Wolgograd-Reiseführers.

 

Seitdem erschienen auf der Grundlage des Stadtführers eine russisch-französische und eine russisch-englische Auflage. Außerdem hat die VolSU ein fünfsprachiges Touristikportal erstellt.

Umschlag des neuen russisch-französischen Stadtführers